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CHRISTIAN SCHLENDER

Verkehrschaos in Berlin durch Streik der BVG, DB und S-Bahn am Montag 10. März

Was den Berliner und Brandenburger Pendler am Montag dem 10. März 2008 droht, ist ein Ausnahmezustand. Nachdem die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zu unbefristeten Streiks bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) aufgerufen hat, ruft ab Montag auch die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) zu Streiks auf. Das heißt für Berlin, dass neben den U-Bahnen, Trams und Bussen der BVG, auch der Regional- und Fernverkehr, sowie die S-Bahn in Berlin nicht fahren wird. Somit wird der komplette öffentliche Personennahverkehr der Hauptstadt lahm gelegt. Selbst wer auf das Privat-KFZ umsteigen will, wird im Chaos der Großstadt bei weitem nicht rechtzeitig zu Arbeit kommen und auch die Taxis sind alle belegt.

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Ver.di bestreikt die BVG seit Mittwoch, dem 5. März, ab 3 Uhr und will bis mindestens Freitag, 14. März um 24 Uhr, zu Arbeitskämpfen aufrufen. Ver.di fordert 8 bis 12 Prozent mehr Gehalt für alle 11.500 Beschäftigten. Unterdessen kamen von Seiten des Landeselternausschusses Berlin kritische Stimmen in Richtung ver.di, da vor allem Schüler leitragende des Streiks seien. So verwies Ausschussvorsitzender André Schindler darauf, dass der geplante Streik genau bis zum letzten Schultag vor Ostern dauert und dann genau während der Osterferien ausgesetzt werde.

Ab dem 10. März um 0:00 Uhr wird nach derzeitigem Stand auch die GDL zum bundesweiten Streik im Nah-, Fern- und Güterverkehr sowie bei den S-Bahnen der Deutschen Bahn aufrufen. Es sei denn, die DB unterschreibt bis dahin den bereits endverhandelten Lokomotivführertarifvertrag (LfTV). Dazu möchte man sich dieses Wochenende zu intensiven Verhandlungen treffen. Nicht desto trotz geht die DB gerichtlich gegen den angekündigten Streik ab Montag vor. Diskussionspunkt Nummer 1 ist der Grundlagentarifvertrag, dessen Entwürfe nach Meinung der GDL bisher verfassungswidrig sind. Der GDL wäre es demnach untersagt, Tarife bei der DB Zeitarbeit abzuschließen, selbst wenn sie 100 Prozent der Lokomotivführer in diesem Unternehmen organisiert hätte. Die Deutsche Bahn sieht den Grundlagentarifvertrag als Voraussetzung für die Unterzeichnung des LfTV.

Die GDL hat den mit der DB bereits endverhandelten Lokomotivführertarifvertrag unterzeichnet und ihn der DB zur Unterschrift übergeben. Es liegt nunmehr an der Bahn, den Tarifkonflikt zu beseitigen und damit Arbeitskämpfe abzuwehren. Für den drohenden Arbeitskampf am Montag (10.03.2008) bietet die Deutsche Bahn Ersatzfahrpläne an. Auch die BVG versucht das Chaos in Berlin ein wenig einzudämmen. Der Ersatzfahrplan sieht unter anderem vor, dass ab Montag, 10. März, 4 Uhr, auf den meisten Linien im 60-, auf der Ringbahn im 30-Minuten-Abstand fahren. Er tritt im Gegensatz zum DB-Ersatzplan aber nur in Kraft, wenn die Lokführer wirklich streiken.

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