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CHRISTIAN SCHLENDER

Werden meine Seiten für Spammer interessanter?

Nachdem ich jetzt ein, zwei Projekte neben meinem Blog laufen habe und diese sich langsam aber sicher ganz gut machen, mehren sich jetzt die Spam-Mails, Spam-Kommentare, ec zum Linkaufbau. Heute möchte ich also mal die aktuellsten Anfragen vorstellen und zeigen, wie man Spam-„Linkbuildung“ besser identifizieren kann. Zudem gilt es beim Bearbeiten ein paar Kleinigkeiten zu beachten.

Spammails. Gleich zweimal hat sich Jobrapido (dahinter steht die Jobrapido Ltd) bei mir gemeldet. Die bieten die Möglichkeit, „mehr als 200.000 Jobangebote aus hunderten Jobbörsen, von Personalvermittlungs-Unternehmen und Firmenwebseiten nach Schlüsselwörtern und Orten, zu durchsuchen“. Gegen die Seite und die Idee habe ich ja nichts einzuwenden, wenn man sich nicht billiger Spam-Mails bedienen würde, um den Service zu verlinken. Ganz plump möchte man einen Link auf das Jobangebot haben, ohne Gegenleistung! O-Ton: „Unser Dienst kann auch für viele Ihrer Besucher von Interesse sein.“ Bei Abakus war die Aktion schon einen Thread wert. Die Mail ist standardisiert und ersetzt nur meine Webseiten-URL. Absender ist die Adresse claudia.brignola@jobrapido.com und auch insgesamt ist die Mail ganz gut gestaltet. Man könnte fast meinen seriös. Übrigens gingen die Mails nur an Mailaccounts, ala info@meine-adresse.com. Bei vielen Webmastern wird die Aktion aber bestimmt gefruchtet haben, da es immer welche gibt, die auf solche „Angebote“ reinfallen und das ist das ärgerliche.

Damit jetzt hier nicht das Gefühl aufkommt, ich würde jede Linkanfrage löschen, nein so ist es nicht. Nur sollte erstens erkennbar sein, dass man sich mit meiner Seite beschäftigt hat (was bei jobrapido nicht der Fall war) und mir einen gewissen Nutzen zeigt. Dieser Nutzen muss nicht zwingend ein Gegenlink sein, es gibt auch andere Möglichkeiten (bei Shopbetreibern beispielsweise Gutscheine, Geschenke, ec.). Hier sollte man aber erwähnen, dass diese Angebote auch wirklich fair und attraktiv sein sollten. Nicht wie mir vor einigen Wochen eine „Schutzfolien“-Firma per Mail und Telefon angeboten hat, für ein Review über einen „Online-Shop“ ein Jahr lang die Versandkosten zu erlassen. Da sollte doch schon ein wenig mehr drin sein.

Manueller Kommentarspam. Auch den gab es zuletzt relativ häufig. Was unterscheidet manuellen Kommentarspam von herkömmlichen Kommentarspam? Nun ja, beim manuellen kommentiert ein echter Mensch in einem Blog, wohingegen beim automatisierten Kommentarspam meistens irgendwelche Skripts Blogs absuchen und den Spam platzieren. Somit wird manueller Blogspam von einigen Spamdetektoren nicht so gut erkannt, da dieser Spam andere Merkmale als der herkömmliche Mist hat.

Erst gestern hat jemand versucht über einen Blogkommentar an einen schicken Backlink zu kommen. Die Spamlinks erkennt man gleich an mehreren „Merkmalen“. Die Leute wählen ein bestimmtes Keyword als Namen und nicht ihren echten. Grund: Standardmäßig wird nur der Kommentarname verlinkt. Außerdem beschäftigen sich die Spammer nicht wirklich mit dem Artikel. Sie wollen nur schnell ihren (dofollow-)Link bekommen. Die Kommentartexte sind entweder total themenirrelevant, nichtsaussagend oder einfach nur überflüssig. Manchmal geben sie auch Sachen wieder, die im eigentlich Post schon gesagt wurden. Diese Merkmale machen es dem Betreiber leicht, solche Spamkommentare zu erkennen und im Endeffekt zu entwerten oder zu löschen. Als Blogger ist das natürlich nicht immer so leicht, die manuellen Spamkommentare zu erkennen.

Was ist die Konsequenz aus der Geschichte? In Zukunft werde ich klar erkennbare Spam-Kommentare löschen. Ich habe nichts dagegen, wenn meine Besucher ihre eigenen Webseiten verlinken, nur sollte der Kommentar dann einen Mehrwert liefern und auch kein deutliches Key im Namen enthalten sein. Wer die Funktion also nicht missbraucht, muss absolut keine Angst davor haben, dass seine Kommentare gelöscht werden.

Zum Thema Spamfilter. Als Internetnutzer kennt ihr bestimmt viele Tools, die euch dabei helfen, Spam in Mails, Blogs oder Webseiten zu erkennen. Ich lege euch diese wirklich ans Herz. Nicht desto trotz sollte man auf jeden Fall nochmal über die Spamsachen drüber schauen, da a) Spammails maskiert werden, die keine sind (Filter noch nicht ausgereift) oder b) mancher Spam nicht erkannt wird.

  1. 28. April 2008

    Hallo Christian,

    danke für deinen Kommentar…

    Selbstverständlich, als Link-Builder, schreibe ich vielen Webseiten mit dem Linking-Angebot an und selbsverständlich verwende ich mehr oder weniger den gleichen Mail-Text.

    Bezüglich emails an „info@“: ich versuche immer einen direkten Ansprechpartenr anzuschreiben (kein „info@“), falls er auf der Webseite erwähnt wird. Bei welcher Webseite habe ich dich als info@ kontaktiert?

    Bezüglich der Gegenleistung: in allen meinen Mails steht ausdrücklich: „Wenn Sie unseren Service interessant finden, schlagen wir Ihnen gerne weitere Kooperationsmöglichkeiten vor“.

    Wenn meine Mails als SPAM angenommen werden, dann werden wir unser Vorgehen mit dem Link-Building grundelegend ändern – und danke nochmals, dass du das angemerkt hast…

    Gruss,
    Claudia

  2. 30. April 2008

    Hallo Claudia,

    wie gesagt, dass sogenannte „Angebot“ wurde schon in diversen Foren^^ besprochen. Die Mail ging in der Tat an zwei Projekte von mir, allesamt waren es info-Mailadressen. Die Mails hatten das gleiche Muster, nur die Domain wurde ausgetauscht. Man sollte beim Linkbuilding schon individuell auf die Seiten eingehen, sonst sehe ich da sehr wenig Erfolg. Außerdem hätten Sie mir ja gleich ein Kooperationsangebot machen können. In der Mail hieß es erst mal nur: „Verlinken sie auf Jobrapido“. Na ja…

  3. 19. Juli 2008

    Also mir persönlich macht am meisten der automatisierte Spam zu schaffen. Es ist ein ewiges Katz-und-Mausspiel mit den Spammern. Wenn man mal wieder einen Filter oder dergleichen eingebaut hat, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der erste Spammer doch wieder durch irgendeine Lücke schlüpft. Ist man erst einmal in irgendeinem Spamverteiler drin, hat man keine Chance mehr aus der Nummer herauszukommen. Die Ressourcen um Massenspam zu verteilen sind billig und die Spammer geben sich daher auch kaum Mühe, um bei jedem Opfern einzeln zu prüfen, ob das Ziel überhaupt lohnenswert ist. Ich gebe dem Spammer immer den Status 404 zurück, d.h. es wird suggeriert, dass die Seite nicht mehr existiert. Aber den Spammern ist das egal, die machen einfach weiter und berieseln dieselbe URL immer und immer wieder mit Spamversuchen.

    Captchas finde ich von der Usability her grausam, daher würde ich so etwas nicht einsetzen wollen.
    Inzwischen habe ich keine Probleme mehr JavaScript zum Schutz einzusetzen. JS wird von wenigstens 95% der User unterstützt und ist diskret. Wer kein JS aktiviert hat, bekommt einen Hinweistext.

    Es gibt auch ein paar Umherstreunende, die auf der Suche nach Linkpartnern sind. Aber das ist bei mir nicht so häufig und wenn ich merke, dass die Seite thematisch gar nicht zu mir passt und ich recht unindividuell nach dem Gießkannenprinzip ausgewählt wurde, dann gebe ich auch eine dementsprechend unindividuelle Antwort: nämlich meist keine.

    Grüße
    Dirk

  4. 22. Juli 2008

    Ich fahre mit dem Mathematik-Schutz (Summen ausrechnen) gut gegen den automatisierten Kommentar-Spam, zudem habe ich noch Akismet. Das passt.